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The Rattlers: Welcome Back To Georgia (Review)
Artist: | The Rattlers |
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Album: | Welcome Back To Georgia |
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Medium: | CD | |
Stil: | Bluesrock / Country |
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Label: | Just For Kicks | |
Spieldauer: | 61:35 | |
Erschienen: | 25.02.2011 | |
Website: | [Link] |
Mit den Bluesketten klappern und sich dann ganz spießig den Namen trademarken lassen … Nein, THE RATTLERS machen nicht erst auf Outlaw, sondern gerieren sich als gepflegte Blaugentlemänner.
"Bad Habits" ist folglich eher als Lippenbekenntnis zu verstehen; wahrscheinlich meinen THE RATTLERS damit die Säumigkeit beim allsonntäglichen Gottesdienst, weil man am Vorabend zu viel gesoffen hat, aber lassen wir das. "Dirtroads" passt besser, ist leut- und nicht saumselig, sondern eine sorgsam klavierende Ballade mit Feeling en masse im Leadspiel. "Welcome Back To Georgia" hat etwas von BOB SEGER - und siehe da, in "Rock Star" ist dann auch die Rede davon, die page zu turnen … Das Titelstück kommt am Ende noch einmal in einer Alternativfassung zur Geltung - mit auffälliger Sprechgesangs-Passage und der in beiden Versionen fragwürdigen Phrase "Here in Georgia we carry guns" - man seufzt und wird es auf unserer Atlantikseite wohl nie verstehen … Dem Rezensenten ist es allerdings zu blöd, das in die Wertung miteinfließen zu lassen, denn auch moralinsaure, unbedeutende Schreiberlinge aus der alten Welt werden an Waffengesetzen drüben wie anderswo nichts ändern können, und so lange nicht gerade mit Füßen nach der Menschlichkeit getreten wird, soll es um die Musik gehen.
"No Rest For The Wicked" behandelt das Nomadenleben auf nachdenkliche Weise, von "Travelin' Man" ganz zu schweigen, einem relativ energischen, drängenden Stück übrigens, angereichert mit stimmungsvollem Uhu-Chor. Klavier und sanftmütige Orgelklänge zeichnen "Welcome Back To Georgia" wie kein anderes Instrument aus, derweil Tracy Carroll kein Stimmakrobat ist, dafür aber umso gefühlvoller die Ritzen vibrieren lässt. "Misty Morning" klingt sehr dynamisch, richtig ausgefeilt für eine vermeintlich knorrige Angelegenheit zwischen Country und Bluesrock. "Over This Time" besitzt ein prägnantes Motiv und damit den garantierten Hitfaktor im Konzert, was ebenfalls für "Switchblade" gilt, einen lebhaften Schmatzer neben "Walk Away", bei dem ausgiebig soliert werden darf. Zusammengenommen ergibt das eine üppige und abwechslungsreiche Scheibe, für die man die Attitüde der Bible-Belt-Posse nicht ständig im Hinterkopf behalten muss, wiewohl das Wissen darum den Blick klarer, den Genuss der einfühlsamen bis mitreißenden Musik verträglicher Macht. Es ist eben leider nicht alles Gold, was glänzt; bisweilen handelt es sich nämlich um Schusswaffen, die irgendein Dödel auch im Proberaum schwingen muss …
FAZIT: THE RATTLERS verzahnen Blues mit Mainstream und Geschichtenerzähler-Rock, der aber nie so profund und schwermütig wie die SPRINGSTEENs dieser Welt daherkommt, aber dennoch uramerikanisch klingt - auch und gerade weil er gelegentlich mit dem Rotnacken ins Haus fällt. "Welcome Back To Georgia" verweist also im Guten wie Schlechten auf alle Tücken des Genres.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bad Habits
- Dirtroads
- Welcome Back To Georgia
- Rock Star
- No Rest For The Wicked
- Misty Morning
- Travelin' Man
- Over This Time
- Leaving
- Switchblade
- Walk Away
- Out of the Cotton
- Bass - Kevin Christian
- Gesang - Matt Joiner
- Gitarre - Matt Joiner
- Keys - Mikey Moravek
- Schlagzeug - Woody Hughes
- Welcome Back To Georgia (2011) - 9/15 Punkten
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